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Aktienkauf Allgemein 

 

Die Market-Order: Zu jedem Preis kaufen und verkaufen?

 

Die Market-Order ist die mit Abstand am häufigsten genutzte Orderart. Diese Orders haben beim Kauf den Zusatz „billigst“ und beim Verkauf den Zusatz „bestens“. Jede Order, die Du nicht mit einem Limit versiehst, ist automatisch eine Market-Order.

 

„Billigst“ oder „bestens“ zu ordern ist allerdings nicht ohne Risiko, denn Du erklärst Dich prinzipiell dazu bereit, faktisch jeden Kauf- oder Verkaufspreis zu akzeptieren, der in dem Moment festgestellt wird, an dem Deine Order beim Broker bzw. im Handelssystem eingeht.

 

Market-Aufträge solltest Du nur in einem hochliquiden Markt einsetzen. Möchtest Du einen DAX-Wert kaufen, dann ist dies etwa im XETRA-Handel auch mit diesem Orderzusatz relativ ungefährlich. Bei einem Nebenwert mit geringerem Handelsvolumen oder an einer kleineren Börse, z.B. Düsseldorf oder Hamburg, droht die Gefahr einer unvorteilhaften Ausführung.

 

Auf Nummer Sicher gehen mit einer Limit-Order

 

Die sicherere Variante ist die sogenannte Limit-Order. Dabei gibst Du beim Kauf oder Verkauf ein bestimmtes Limit an. Im Gegensatz zur Market-Order akzeptierst Du also nicht jeden Preis, sondern legst beispielsweise fest, dass der Verkauf einer Aktie nur dann stattfinden soll, falls diese den Preis von 20,00 Euro erreicht oder übersteigt, Du gibst also das Verkaufslimit 20,00 Euro in die Ordermaske Deines Brokers oder Deiner Bank ein. Würde der Aktienkurs in diesem Beispiel bei 19,00 Euro liegen, dann würde die Limit-Order nicht ausgeführt:

 

Die Grafik zeigt den fiktiven Kursverlauf einer Aktie. Du bist bei 13,00 Euro eingestiegen und hast ein Verkaufslimit bei 20,00 Euro gesetzt, um bei diesem Kursniveau Gewinne mitzunehmen, ohne die Aktie ständig beobachten zu müssen. Zur Absicherung der Position hast Du einen Stop-Loss (Stop-Order) bei 9,00 Euro gesetzt, um mögliche Verluste zu begrenzen.

 

Das Ganze funktioniert umgekehrt auch als Kauflimit. Du vermeidest es damit zu teuer zu kaufen. Natürlich kann die Ausführung sowohl bei Verkauf als auch bei Kauf auch besser als gewünscht sein, aber nie schlechter. Dafür gehst Du das Risiko ein, dass der Auftrag nicht abgearbeitet werden kann.

 

Wichtig: Bitte beachte, dass ein Limit-Auftrag ohne weiteren Zusatz am Ende des Handelstages gelöscht wird. Soll der Auftrag länger gültig sein, dann musst Du das entsprechend in die Ordermaske eingeben.

 

Stop-Limit: So kannst Du Verluste begrenzen

 

Ein ganz wichtiges Instrument zur Begrenzung von Verlusten sind Stop-Aufträge, genauer gesagt Stop-Market-Aufträge. Wird die Stop-Marke erreicht, dann wird ein Market-Auftrag ausgelöst. Die Ausführung Deiner Order ist daher garantiert.

 

Es gibt allerdings auch die Möglichkeit eines Stop-Limit-Auftrages. Hier gilt: Wird die Stop-Marke erreicht, dann wird ein Limit-Auftrag aktiviert. Die Ausführung ist also nicht garantiert, dafür kann ein bestimmtes Preisniveau weder unter- noch überschritten werden.

 

In der Praxis handelt es sich häufig um eine Stop-Loss-Order, aber auch die Stop-Buy-Order findet mittlerweile oft Anwendung. Im Beispiel wurde zur Absicherung eine Order mit einem Stop-Limit zu einem Verkaufspreis von 9,00 Euro gesetzt.

 

Deine Aktien werden folglich dann verkauft, wenn der Kurs 9,00 Euro erreicht oder unterschreitet. Mit der Stop-Loss-Order sicherst Du bestehende Positionen gegen Verluste ab.

 

Die Stop-Buy-Order funktioniert quasi entgegengesetzt. Es wird ein Kauf ausgelöst, falls ein vorgegebener Kurs erreicht ist oder überschritten wird. Diese Orderart wird zumeist von charttechnisch orientierten Anlegern eingesetzt, denn der Kaufauftrag wird erst dann ausgeführt, wenn eine wichtige Chartmarke, ein Widerstand bzw. Resist, überschritten wird. Auf den Bruch solcher Widerstände folgt häufig eine stärkere Kursbewegung, von der Du dann durch den Kauf via Stop-Buy-Limit profitieren kannst.

 

Trailing-Stop-Order: Automatisch Gewinne sichern?

 

Ebenfalls von kurzfristig orientierten Trader häufig genutzt wird die sogenannte Trailing-Stop-Order. Das ist eine Stop-Loss-Order, die einem steigenden Aktienkurs nach oben folgt und sich anpasst.

 

Du definierst dabei einen bestimmten Abstand zwischen dem aktuellen Aktienkurs und Deinem Stop-Limit, entweder prozentual oder absolut:

 

Im Beispiel hast Du eine Aktie bei 10,00 Euro gekauft. Zum Schutz vor Verlusten hast Du einen Trailing-Stop m

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it 2,00 Euro Abstand gesetzt. Der anfängliche Stop-Loss liegt also bei 8,00 Euro. Mit dem steigenden Kurs wird dieser automatisch nachgezogen und bei der ersten stärkeren Korrektur wird das Stop-Limit ausgelöst.

 

Dadurch folgt das Absicherungsniveau einem steigenden Kurs. Fällt der Aktienkurs hingegen, bleibt das Stop-Limit auf dem einmal erreichten Niveau. Hat der Kurs das vorgegebene Stop-Niveau erreicht, wandelt sich die Trailing-Stop-Order in eine Market Order um und der Verkauf findet ohne Limit, also „bestens“ statt.

 

Der Trailing-Stop ist aber meiner Ansicht nach zur Absicherung in der langfristigen Aktienanlage nicht geeignet, denn es besteht die Gefahr zu schnell ausgestoppt zu werden.

 

Ein Erfolgsrezept in der langfristigen Aktienanlage besteht ja gerade darin, auch stärkere Korrekturen durchzustehen. Die letzten Jahrzehnte haben gezeigt, dass die Börsen auch nach starken Einbrüchen wieder gestiegen sind und die Verluste stets aufgeholt haben.

 

Wenn Du einen Trailing-Stop setzt, dann besteht die Gefahr, dass Deine Aktie kurzfristig stark fällt und dann wieder steigt. Folge: Du bist ausgestoppt, also nicht mehr investiert und kannst vom weiteren Kursanstieg nicht mehr profitieren. Für aktive Anleger ist das kein Problem, sie steigen einfach wieder ein.

 

Der Aufbau eines Aktiendepots z.B. für die Altersvorsorge ist dagegen eine langfristige Entscheidung, das verträgt sich nicht mit zu starkem Hin und Her.

Die wichtigsten Punkte habe ich hier nochmals zusammengefasst:

 

1. Nutze die Orderzusätze und gib nicht einfach blind Kauf- und Verkaufsaufträge ab.

 

2. Verwende bevorzugt Limit-Orders. Dadurch verhinderst Du für Dich ungünstige Ausführungskurse.

 

3. Setze eine Market-Order nur dann, wenn Du genau siehst, zu welchem Kurs das Wertpapier gerade gehandelt wird, und es sich um einen liquiden Markt handelt, z.B. um eine DAX-Aktie.

 

4. Verliere nicht die Geduld und lass eine Limit-Order ruhig längere Zeit stehen. Häufig sind die Kursschwankungen groß genug, dass Deine Order etwas später zur Ausführung kommt.

 

5. Gib bei der Limit-Order eine Gültigkeitsdauer an, die z.B. bis zum Monatsende (ultimo), oder auf jeden anderen Zeitraum lauten kann.

 

6. Sichere möglichst alle Depotpositionen immer mit Stop-Orders ab, wenn Du die Kurse nicht ständig im Auge behalten willst.

 

7. Änderungen von Orders und Limits sollten kostenlos sein. Achte darauf bei der Wahl Deines Brokers.

 

8. Der Trailing-Stop ist für die langfristige Aktienanlage ungeeignet. Es besteht die Gefahr zu schnell ausgestoppt zu werden.